Eine der wichtigsten Funktionen der Nieren ist das Entfernen von überflüssigen und unerwünschten Stoffen aus dem Körper. Das nicht mehr richtige Funktionieren der Nieren kann verschiedene Ursachen haben. Einige Ursachen führen zu einer schnellen Abnahme der Nierenfunktion (akutes Nierenversagen), während andere eher eine allmähliche Abnahme der Nierenfunktion verursachen (chronisches Nierenversagen).
Akutes Nierenversagen wird durch eine verminderte Blutzufuhr zu den Nieren verursacht oder durch eine Behinderung beim Abfließen des Urins aus der Niere (z.B. durch einen Nierenstein). Die Symptome sind abhängig von der Geschwindigkeit und der Heftigkeit, mit dem sich das Nierenversagen entwickelt. Mögliche Symptome sind hohes Fieber, Schock und heftige Schmerzen. Ein akutes Nierenversagen wird vom Tierarzt mittels einer Blutuntersuchung (Kreatinin und Ureum) festgestellt.
Mögliche Ursachen für unzureichende Blutzufuhr sind:
Wenn die Ursache darin liegt, dass den Nieren zu wenig Blut zugeführt wird, kann der Tierarzt dies meistens mit einem Stethoskop feststellen. Er hört dann ein Rauschen bei den Nieren. Falls der Urin beim Abfließen behindert wird, kann durch eine körperliche Untersuchung bestimmt werden, ob die Nieren und/oder Blase schmerzhaft sind.
Chinesische Kräuter werden bei einer akuten Niereninsuffizienz nicht eingesetzt. Dies ist eine lebensbedrohliche Situation, die sofortiges Eingreifen eines Tierarztes erfordert!
Chronisches Nierenversagen ist eine allmähliche Abnahme der Nierenfunktion. Die Filter, aus denen die Nieren aufgebaut sind, gehen einer nach dem anderen kaputt. Deswegen nimmt im Laufe der Zeit die totale Filterkapazität der Nieren ab. Die Folge ist eine allmähliche Zunahme an Abfallstoffen im Blut. Die Symptome entwickeln sich langsam. Die Filter, die defekt sind, können nicht mehr "repariert" werden. Der Defekt ist bleibend; der Prozess ist nicht umkehrbar.
Durch die erhebliche Überkapazität der Nierenfilter kann man in erster Instanz keine Symptome erkennen. Wenn das Nierenversagen ernster wird, kann häufiges Wasserlassen ein erstes Symptom sein, da die Nieren die Urinmenge weniger gut kontrollieren können.
Tiere, die mehr trinken, haben meist auch andere Symptome, wie z.B.:
Chronisches Nierenversagen wir durch eine Blutuntersuchung festgestellt. Ihr Tierarzt kann eine spezielle Nierendiät verschreiben. Dadurch können sie Ihrem Haustier hochwertige Eiweiße geben. Dies kann das Nierenversagen positiv beeinflussen. Nierendialyse und Nierentransplantation, wie wir das von Menschen kennen, ist nicht üblich bei Tieren. Chronische Niereninsuffizienz ist eine schleichende Krankheit mit tödlichem Verlauf, aber wenn sie rechtzeitig diagnostiziert wird, ist eine Behandlung noch sinnvoll. Deswegen sollte man überlegen, ob man bei älteren Haustieren, z.B. Hunde ab dem 8. Lebensjahr, Katzen ab dem 10. Lebensjahr und Nagetiere mit etwa 60% der zu erwartende Lebensdauer, jedes Jahr eine Blutuntersuchung machen lässt.