Die Kokzidiose ist eine Krankheit, die durch Einzeller der Gattung Kokzidien verursacht wird. Dieser Parasit befällt die Darmschleimhaut und verursacht hier Schäden. Dadurch kommt es zu breiigem Kot oder Durchfall. Viele (gesunde) Tiere durchleben eine Infektion, ohne dass man es bemerkt. Ein Tier wird nicht sterben durch die Ansteckung mit Kokzidien, aber kann durch die Folgen davon sterben. Insbesondere junge Tiere sind hiervon betroffen. Auch ältere Tiere, die eine chronische Erkrankung haben, wodurch die natürliche Immunabwehr abgenommen hat, sind empfindlicher für eine Ansteckung mit Kokzidien. Trächtige Tiere haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für eine Infizierung.
Der Parasit legt seine Eier in die Darmschleimhaut ab und diese wandern mit dem Kot nach außen. Eine weitere Infizierung kann vorgebeugt werden, indem man den Kot gleich wegräumt und die Stelle säubert. Auch das Fell sollte gut sauber gemacht werden. Die Eier können Wochen, manchmal sogar monatelang in der Umgebung überleben und sind sehr unempfindlich gegen Hitze oder extremer Kälte. Dadurch können sich auch weitere Tiere in der Umgebung anstecken. Für Tiere, die in einem Käfig leben, ist es wichtig, dass dieser jeden Tag sauber gemacht wird. Der Parasit braucht im Kot nämlich 30 Stunden um sich so weit zu entwickeln, dass er ansteckend ist. Indem Sie den Käfig jeden Tag sauber machen, beugen Sie eine Wiederansteckung vor. Wenn Sie Ihr Tier für kurze Zeit in einer Pension unterbringen, sollten Sie den Besitzer fragen, ob er ein Präventionsplan hat und dieser auch umsetzt. Hierbei sollten Sie an eine tägliche Dampfreinigung oder eine chemische Desinfektion, z.B. mit Hilfe von Kresolen denken.
Ein Tier kann sich auch infizieren, indem er rohes Fleisch frisst. In diesem Fall funktioniert das geschlachtete Tier (ohne selber krank gewesen zu sein) als Zwischenwirt, und die Kokzidien haben sich in Muskeln, Organen oder Hirn von dem Tier eingenistet. Um eine Infizierung vorzubeugen, können Sie das Fleisch am besten kochen. Kokzidien sind so weit jetzt bekannt ist, artspezifisch, das heißt, sie gehen nicht von einer Tierart auf eine andere über. Ihr Hund kann also Sie oder Ihre Katze nicht anstecken. Eine Ausnahme ist die Toxoplasmose, verursacht durch eine bestimmte Art Kokzidien (Toxoplasmose gondii). Diese werden von der Katze mit dem Kot ausgeschieden. Schwangere Frauen sollten am besten das Katzenklo nicht sauber machen oder müssen Handschuhe anziehen. Eine Infizierung kann zu einer Fehlgeburt führen oder das Baby kann sogar kurz nach der Geburt sterben. Sie können nur einmal im Leben Toxoplasmose bekommen, danach sind Sie immun und es besteht keine Gefahr mehr.
Kokzidiose gibt es in allen Ländern Europas, Reisen mit Ihrem Tier durch Europa stellen also kein erhöhtes Risiko dar. Abhängig vom Land sind 3-9 % aller erwachsene Hunde und Katzen mit Kokzidien infiziert. Bis jetzt ist also noch nicht festgestellt worden, dass Tiere Kokzidiose auf Menschen übertragen können. Ein infiziertes Tier kann nach 6-10 Tagen über den Kot andere Tiere (von derselben Art) anstecken.
Dies passiert durch eine Kotuntersuchung. Man kann den Parasiten nur durch ein Mikroskop sehen. Am besten können Sie dies nach 6 Wochen Behandlung noch mal wiederholen. Eine Untersuchung auf Kokzidien ist nicht immer 100 % zuverlässig, deswegen ist es sinnvoll um die Untersuchung nach einigen Wochen zu wiederholen.
Die Medikamente des Tierarztes können die Entwicklung des Parasiten nur bremsen, aber nicht aufhalten. Und schon gar nicht töten. Kokzidiose ist langfristig dann auch sehr schädlich für die Gesundheit. Vor allem Tiere mit einem geringen natürlichen Widerstand, u.a. Jungtiere in der Entwicklung, sind sehr empfindlich für Kokzidien. Deshalb ist es wichtig nicht nur die Parasiten zu töten, aber auch schnell das Immunsystem wieder zu stärken und die Darmschleimhaut aufzubauen.