Tiere können durch viele Ursachen erkranken. Neben Gründe wie genetische Disposition und Ernährungsfehler sorgen Parasiten für viele Probleme. Beim Parasitismus fungiert eines der beiden Tiere als Wirt, während das andere Tier als unerwünschter Gast auftritt. Der Parasit bezieht sein Futter über den Wirt. Parasiten können deutlich sichtbare Tierchen sein bis hin zu nicht mehr wahrnehmbaren Viren. Hier werden die äußerlichen Parasiten wie Flöhe und Zecken besprochen. Vor allem Flöhe sorgen für Belästigung und Unbehagen. Diese Blut saugende und Juckreiz verursachende Parasiten befallen häufig Hunde, Katzen und Nagetiere. Sie fungieren auch als Zwischenwirt für Bandwürmer, die auf diese Art übertragen werden. Es gibt also ausreichend Gründe diese Parasiten zu bekämpfen.
Flöhe sind noch immer die am häufigsten vorkommenden Hautparasiten bei Hunden, Katzen und Meerschweinchen. Flöhe sind bewegliche, braunschwarze Insekte die auf ihren Wirt springen um Blut zu saugen. Im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen denken, wohnen Flöhe nicht auf einem Haustier, sondern in der Umgebung. Es gibt immer noch Menschen die denken, dass Flöhe nur in "weniger sauberen Haushalten" vorkommen. Das ist nicht wahr: jeder, der ein Hunde oderein Katze hat, kann es mit Flöhen zu tun bekommen. Ihr Haustier fängt sich ganz leicht einen Floh ein.
Weltweit gibt es etwa 1900 Floharten. In Deutschland haben unsere Haustiere es hauptsächlich mit drei Sorten zu tun: Der Katzenfloh (Ctenocefalides felis), der Hundefloh (Ctenocefalides canis) und der Kaninchenfloh (Spilopsyllus cuniculi). Am häufigsten kommt der Katzenfloh vor, auch Hunde sind häufig von Katzenflöhen befallen. Der Menschenfloh ist fast ausgestorben und kommt nur noch sporadisch vor. Ein Floh braucht Blut um Eier legen zu können. Deswegen saugt er Blut beim Hund oder bei der Katze und nach etwa 36 Stunden können schon die ersten Eier gelegt werden. Wenn ein weiblicher Floh das während drei Wochen macht, wird klar, wie viele junge Flöhe sich nach der Zeit in Ihrem Haus befinden. Abhängig von der Temperatur und Luftfeuchtigkeit schlüpfen die Eier nach 1-10 Tagen. Die Larven, die dann herumkrabbeln, ernähren sich von organischem Material, das sie finden. Während sie herumkrabbeln häuten sie sich, um sich anschließend zur Puppe zu verwandeln. Durch Bewegungen schlüpfen die Puppen nach mehreren Tagen, aber ohne Vibrationen kann das manchmal bis zu anderthalb Jahre dauern. Das erklärt, wieso eine Flohplage gleich nach einem Urlaub auftreten kann. Manchmal reicht ein Temperaturanstieg, wie das Aufdrehen der Heizung zu Weihnachten, aus, um die Feiertage mit vielen Flöhen zu verbringen.
Wenn man den Flohzyklus kennt, ist es deutlich, wo sich die Schwachpunkte der Flöhe befinden und wie man sie am effektivsten bekämpfen kann. Die Flohbekämpfung besteht aus mehreren Teilen. Man sollte sowohl die Larven als auch die erwachsenen Flöhe, die sich auf dem Tier befinden, bekämpfen. Außerdem ist es wichtig die Umgebung zu behandeln. Natürlich müssen Sie Ihr Tier auch entwurmen, denn Flöhe übertragen Bandwürmer.
Um den Floh effektiv bekämpfen zu können, ist es wichtig etwas über die Biologie des Flohs zu wissen. Bei der Flohentwicklung kann man vier Stadien unterscheiden: Ei, Larve, Puppe und erwachsener Floh.
Floheier sind weiß und oval. Man kann sie mit dem bloßen Auge erkennen. Die Eier werden auf das Haustier gelegt. Sie kleben einige Stunden am Fell und fallen dann herunter. Die meisten Eier befinden sich also nicht auf dem Tier, sondern in seiner Umgebung.
Es gibt zwei Faktoren die das Wachstum der Eier beeinflussen:
Die günstigsten Bedingungen für Floheier sind eine Temperatur von 20-25 Grad C und eine Luftfeuchtigkeit von 70%. Unter diesen Umständen können die Eier sich innerhalb von 48 Stunden zu Larven entwickeln. Unter weniger günstigen Bedingungen kann dies bis zu 12 Tage dauern.
Die Flohlarve (etwa 0,5 cm lang) sieht aus wie eine Fliegenmade, mit haarigen Ausstülpungen. Die Larve kann sich mit diesen Ausstülpungen ausgezeichnet festhalten. Da die Larve lichtscheu ist versteckt sie sich an dunklen Plätzen (z.B. in Ritzen, Spalten und im Teppich).
Die Larve ernährt sich von organischem Material. Ihre Nahrung besteht zum größten Teil aus dem Kot erwachsener Flöhe. Für eine gute Entwicklung der Larve ist vor allem das eingetrocknete Blut aus dem Kot des erwachsenen Flohs wichtig. Larven sind empfindlicher gegen Temperatur und Feuchtigkeit als die Eier. Wenn die Luftfeuchtigkeit geringer als 50% ist, sterben die Larven. In trockenen warmen Sommern gibt es viel weniger Flöhe als in regnerischen warmen Sommern. Das Larvenstadium dauert normalerweise 7 bis 15 Tage, aber in einem weniger günstigen Klima kann die Entwicklung sogar Monate dauern. Im Larvenstadium verpuppt sich die Larve 3 mal. Bei der letzten Verpuppung hüllt sich die Larve in einen Kokon ein. So fängt das Puppenstadium an.
Der Kokon beschützt die Puppe gegen Einflüsse von außen und bildet eine Barriere gegen Insektizide. Unter günstigen Bedingungen entwickelt die Puppe sich im Kokon innerhalb 5-7 Tagen zu einem erwachsenen Floh. Unter weniger günstigen Umständen kann das Puppenstadium ein Jahr dauern. Das Schlüpfen des Flohs wird durch Körperwärme und Vibrationen, die vom Wirt verursacht werden, stimuliert. Wenn der Wirt nicht anwesend ist, schlüpft der Floh nicht.
Der erwachsene Floh sieht flach aus. Die Pfoten sind perfekt zum Springen. 24-48 Stunden nachdem der Floh geschlüpft ist, ernährt er sich schon vom Blut des Wirtes. Erwachsene Flöhe verbringen fast ihr ganzes Leben auf dem Wirt. Sie ernähren sich mehrmals am Tag von Blut. Erst nachdem ein Weibchen Blut gesaugt hat, kann sie Eier legen. Ein Weibchen ist 10-14 Tage fruchtbar. Ein Floh legt 10-20 Eier am Tag.